Samstag, 21. Dezember 2013

Advent Advent- die Sonne brennt!!

Liebe Leute! Ihr seht, ich bin etwas schreibfaul geworden :) 
Weihnachtliche Stimmung ist bei mir bisher überhaupt nicht angekommen und ich wunder mich jedesmal wenn ich in manchen Hotels oder Läden einen kitschigen Weihnachtsbaum sehe.
Kein Wunder- hier ist es so heiß, dass man sich Tagsüber besser nicht draussen bewegt oder wenn dann am Strand rumlungert. Das Meer ist zum Teil heißer als Badewannenwasser- sowas hab ich echt noch nie erlebt. Um ein kleines bisschen Abkühlung zu erhaltenmuss man erstmal einen Kilometer raus schwimmen. Man kann meistens sogar rauslaufen...
Ansonsten mache ich zur Zeit fast immer das Gleiche. Ich treffe mich täglich mit Jasmin, Musa, Christian, Daniel, Andrea und Dandi. Wir kochen zusammen- schauen einen Film, spielen Pool, Karten oder Bao :) Am Wochenende gehen wir in den Reggeaclub namens "Emilly's" oder mal woanders ein Bierchen trinken. Neulich haben wir einen Tagesausflug nach Bagamoyo gemacht.
Weihnachten wird hier natürlich auch gefeiert aber hier hat Weihnachten noch etwas Familiäres und überhaupt nix oder bei einigen nur sehr wenig mit Geschenken zu tun.
Ich habe immernoch die ganzen Volksbankbälle und Buntstifte in meinem Zimmer liegen. Eigentlich waren die für die Kids im Mtoni bestimmt aber ich habe das Gefühl, die bekommen schon ausreichend Spenden von allen möglichen Organisationen. Ich habe mir überlegt in Dandis Wohnbereich ein paar Dinge zu verteielen und an die Straßenkids.
Das ist übrigens Dandi :) Er Wohnt in Msasani in einem Zimmer und teilt sich seine Toilette, welches gleichzeitig auch die Dusche ist, mit 15 Leuten oder sogar noch mehr. Jede Familie hat dort ein Zimmer angemietet aber die meisten schlafen draussen auf Palmblättermatten weil es von der Temperatur her viel angenehmer ist. Da es hier ja nur Stehtoiletten gibt ist das mit der Dusche über dem Klo eine weitverbreitete und gute Idee. Es gibt auch immer extra Toilettenschuhe. Und hier wird niemals ein Zimmer oder eine Wohnung mit Schuhen betreten.
das ist Dandis Gemeinschaftsküche- unter dem Wellblech ist die Feuerstelle. Ich frage mich gerade was die bei Regen machen? Hier regnet es nämlich wenn es regnet sehr sehr doll und dies dann auch für mehere Stunden. Danach steht alles unter Wasser. Muss ich gleich mal fragen...
Dandi und ich mussten draussen essen- drinnen wars kaum auszuhalten. Seht ihr den Sessel und den Stuhl imHintergrund? Solche Sitzgelegenheiten sind hier keine Seltenheit. Hier wird etwas erst weggeworfen wenn es wirklich für nix mehr zu gebrauchen ist. Voll gut- hier wird alles nochmal für irgendwas benutzt. Und sei es, mit einem abgebrochenen Plastikstuhlbein noch... 


...ein Brüchiges Regal zu stablisieren oder so. Im Daladala findet man auch immer die lustigsten Kreationen. Neulich hatte ich eine Wickeltischplatte vor mir. Wahrscheinlich war die Innenverkleidung kaputt. Könnte unsere Gesellschaft sich mal eine dicke Scheibe von abschneiden!!

Dies ist ein berühmtes Bajaji. Billiger als Taxi fahren aber teuer als ein Piki Piki (Motorrad). Eigentlich haben 3 Leute + Fahrer Platz in einem Bajaji aber Nachts kann man den Fahrer auch schonmal überreden zu 7 zu fahren :D Kommt drauf an wieviel Geld er an uns verdient ;-) Das normale Fortbewegungssystem ist allerdings das Daladala- kostet 20 Cent und ist jedesmal eine neue Erfahrung. Es fahren kaum Europäer mit Daladalas weil sie oftmals so überfüllt sind, das Leute durch Fenster ein- und aussteigen oder kleine Kinder durch die Fenster gereicht werden. Für mich ist es das normale Fortbewegungsmittel womit ich zu meinen Freunden oder zur Arbeit komme. Jedesmal wenn ich dort einsteige guckt mich der ganze Bus an und das Wort "Mzungu" kommt meist auch noch aus irgendeiner Ecke. Wenn ich so drüber nachdenke fahren glasub ich nur die Voluteers in Tansania mit den Daladalas mit denn alle anderen, die hier eine richtige Arbeitsstelle haben, verdienen gutes Geld und haben ein Auto. Die meisten sogar mit privatem Fahrer!!  Ein Daladala gibt es in verschiedenen Größen. Meistens haben sie die Größe eines VW-Busses. Manchmal auch kleiner. Wenn man dann keinen Sitzplatz hat muss man sehr unbequem geduckt stehen.. und weil es dann so eng ist kann natürlich somit viel geklaut werden- wenn man nicht aufpasst :) Mir ist bisher noch nix weggekommen. Wenn Diebe hier erwischt werden können sie froh sein wenn die Polizei gerufen wird und diese auch eintrifft bevor sie gelüncht worden sind. Das ist hier wirklich ein sehr heikles Thema. Hier gibt es so viele Diebe, das die Polizei sie nach wenigen Tagen wieder aus dem Gefängnis entlassen und die Gesellschaft hier somit Selbstjustiz betreibt wenn sie einen Dieb erwischen. Er wird verprügelt bis er Tod ist und dann angezündet. Und das geht hier alles so schnell- da wird nicht mit der Wimper gezuckt. Dandi und Musa haben mir erzählt, das es manchmal sogar gefährlich ist jemanden, der einem was geklaut hat einen Dieb zu nennen das diese meist in einer Gruppe unterwegs sind und den Spieß dann umgekehrt darstellen. Wirklich Schlimm!!!





Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen im Moment. Pool, Karten und Bao spielen :)

Die benutzen hier Babypuder für die Hände beim spielen damit der Kö besser gleitet. Voll die gute Idee finde ich- haben wir ähnliches in Deutschland auch? Ich habs bisher nicht gesehen... Raffi, dass ist ne Marktlücke- ran da!! ;-)
Mit Musa auf dem Weg in die Klinik... Musa ist Kenianer und halber Maasai. Er arbeitet bei "AFRICRAFT"- Das ist ein Geschäft, welches Abfälle recyclet und an (hauptsächlich) Touristen verkauft. Wir sind im Moment viel bei Musa zu Hause da er bei seinem deutschen Chef (welcher gerade nicht in Tansania ist) auf dem Gelände wohnt und dieser ein wirklich schönes Grundstück hat und sogar einen Ofen :-)

Mit ist bei Musa im Garten fast eine Kokosnuss auf den Kopf gefallen :O Wir bzw. Dandi hat diese dann geschält, geöffnet und wir haben sie zusammen ordentlich genossen. Die komplette Kokosmilch war schon in das Fruchtfleisch gezogen und es war die herrlichste Kokosnuss, die ich jemals gegessen hab. Sie hat so intensiv gerochen und geschmeckt- hmmmm :)
Bei "AFRICRAFT" werden z.B.aus Altglas Teelichtgläser hergestellt. "Stoney Tangawizi" ist hier eins meiner Lieblingsgetränke. Es ist ein Ingwergetränk- leider auch von Coca-Cola :( Hab ich euch eigentlich schon erzählt, dass hier ne Soda 35 Cent kostet?? Unglaublich. Hier trinkt man so ungesund weil es meist billiger ist als Wasser. Die Auswahl in den Shops an der Straße ist meist: Cola, Fanta orange, Fanta Ananas, Fanta Mango, Fanta wilde Beerenfrüchte, Sprite, Stoney Mirinda lila, rot und gelb , Pepsi, und Wasser. Na, dass die meisten Leute hier dann Soda trinken und sich die Zähne kaputt machen ist ja wohl somit leider klar... Und selbst das Kilimanjarowasser ist von der "Coca-Cola-Company" die haben echt überall ihre Finger drin stecken... Sauerei!!

Ich hab neulich mit Musa ein kleines Fotoprojekt bei seiner Arbeit gestartet.

Hier werden Taschen in jeglichen Größen aus alten Zement-, Reis- und Ugalisäcken hergestellt. Sogar abgelaufene Kondome werden recycelt. Naja- wenn sie benutzt werden würden wäre es für die HIV-Rate hier in Tansania auch nicht verkehrt...



Kochabend bei mir. Musa, Daniel, Ich, Christian, Dandi

Jasmin, Andrea, Christian, Ich, Freya und Sara. Der TV ist übrigens kaputt ;-)

mein geliebter "NEW CHAPTER"- Chor :) Eigentlich Proben wir immer in der Kirche aber in dieser Woche hatte ich Sturmfrei und hab sie alle zu mir eingeladen.

Richard, Mwema, Imelda, Ignas, Vicky, Eric, Viktoria and Me :)

"Funny Faces"

Kochen bei Musa. Lecker Fisch mit Ofenkartoffeln und Gemüse. Musas Chef hat als einziger einen Ofen und den nutzen wir so richtig aus :-D Neulich hab ich Brot mit angebratenen Zwiebeln drin gebacken- yummy!! Hier gibt es ja sonst nur Labberbrot zu kaufen.


Essen bei Musa. v.l. Dandi, Christian, Ich, Daniel






Dieser Rastafari lief im Emillys mit einem Nelson-shirt rum wie viele andere auf den Straßen auch. Naja, Fernseher gibt es hier sehr sehr selten und die Suahelischen Zeitungen oder die Radiosender kann ich nicht verstehen. Vielleicht jedes zehnte Wort :D

Night out in Emillys :)

Vorher...

...Nachher auf einer Beachparty

Meine süßen kleinen Jungs: Martini, Georgi, Abduli, Ima, Nurudini und ... kann ich nciht erkennen, beim tanzen :) Hier wird grundsätzlich jedem Namen ein "i" angehängt- keine Ahung warum. Jasmin war auch direkt Jasmini :)

Georgi und Nurudini- die zwei werde ich ganz stark vermissen ;-(
Und damit euch und auch mir nicht langweilig wird habe ich mir mal zur Abwechselung Parasiten eingefangen. Amöben nennen sich meine neuen Mitbewohner. Kriegt man hier zur Zeit durch das Essen auf den Straßen zum Sonderangebot :D Nehme nun Antibiotika welches mich ziemlich müde macht. Aber sonst geht es mir wie immer gut und ich werde von meinen Freunden gut umsorgt. Wollte eigentlich gestern nach Sansibar rüberschippern aber nun schlafe ich mich gesund damit ich am 24ten für Heiligabend fit bin und am 25ten für mein Südafrikaflug!!
Heiligabend werde ich erst in der Kirche verbringen und dann mit Daniel, Dandi, Musa, Andrea, Jasmin und Christian bei Musa sein. Am 25ten wollen unsere Jungs zur Feier ne Ziege schlachten. Das ist hier echt was ganz besonderes und wird nur zu Hochzeiten, Ostern und Weihnachten gemacht. Die Ziege wird heut gekauft und dann wie ein Hund an einem Seil gassie nach Hause geführt und dann kann sie sich bei Dandi im Hof noch ein wenig dick fressen. Armes Tierchen.
So, das wars erstmal von mir! Ich hoffe euch geht es allen gut :-*

In unserem Haus in der Eingangshalle - ach wie schööööön!!.....NICHT! :D Ich wünsche euch ein frohes Weihnachtsfest und schöne ruhige Momente mit euern Liebsten! Ich vermisse das kalte ungemütliche Wetter und meine Familie!!







Dienstag, 3. Dezember 2013

Where the bush meets the beach

So ihr Lieben, da hab ich euch aber auch wirklich lange warten lassen, gell?!
Ich werde euch erst mal ein paar Safaribilder von meiner beeindruckenden Safari hochladen.
der Saadani- Nationalpark liegt vier Stunden von Dar entfernt und ist der einzige Nationalpark in Tanzania, der am Meer liegt "Where the bush meets the beach".
Es ist mit 1100 km2 einer der kleinsten Nationalparks hier im Lande. Ich habe allerdings so viel gesehen, dass ich fast gar nicht in so riesige Parks wie die Serengeti oder dergleichen möchte.
Ich hatte allerdings das Glück auch mal wieder auf meiner Seite :)

Baobabtree (Affenbrotbaum). Aus den Früchten dieses Baumes werden Süßigkeiten hergestellt.

Wie gesagt- ich hatte großes Glück. Die Löwenart, die auf Bäume klettert wurde bisher noch nie im Saadanipark gesichtet und hat sich vor kurzem wohl erst dort angesiedelt . Unser Guid war selbst total fasziniert als wir die drei hübschen Wesen in den Bäumen entdeckten. Das war mein größtes Highlight bis dahin....

Die sehen so friedlich...

...und verschmust aus!

Meistens jedenfalls ;-) (Wir waren übrigens in Rob's Auto)

Warthog "Pumba" mit Baby. Im Saadanipark gibt es ein kleines Dorf. Die Einwohner leben dort schon seit Jahren mit vielen Tieren im Einklang. Der letzte Löwenangriff auf Menschen ist 60 Jahre her. Unser Guid hat uns erzählt, dass es strikt verboten ist in bestimmten Gebieten mit dem Motorrad oder gar zu Fuss umher zu spazieren, weil es das Jagdgebiet der Löwen ist. Als wir dort durchgefahren sind, sind uns Einwohner entgegengekommen die ihr Mototrrad wegen einer Panne geschoben haben- Verrückt und Furchtlos :-O

Waterbugs (Wasserböcke)- die sehen von Hinten aus, als hätten sie n Klodeckelabdruck auf dem Hintern :-D

die wohl schönsten und friedlichsten wilden Tiere die ich bisher zu sehen bekommen habe.

Kommen wir zu meinem absoluten Highlight meiner Safari!! Wer würde diesen jungen Knaben als einen kleinen Simba indentifizieren? Ich hab ihn überhaupt nicht gesehen- er saß ein paar Meter von uns entfernt. Ich dachte es wäre eine Hyäne oder sowas in der Art :D Wir entdeckten zuerst den kleinen Simba und seine Freundin Nala im Gras und waren schon total begeistert. Nach und nach kamen immer mehr junge Löwen auf die Wiese und spielten herum und legten sich zum trocknen in die Sonne. Sie waren alle voller schwarzer Matsche. Nach einiger Zeit fuhren wir mit unserem Auto Stück für Stück näher an die kleinen Löwen ran und entdeckten hinter einem kleinen Hügel eine ganze Großfamilie!
Mufasa, der König der Löwen hatte schon seine Essensportion wohl schon gehabt und ruhte sich nun aus.

Sarabi, Sarafina und die anderen Löwinnen hatten einen Büffel gerissen und dieser erlag nun in einem etwas tieferen Schlammloch an seinen Verletzungen. Nach dem Löwenmännchen durften die Weibchen speisen. Zum Teil gingen sie mit ihrem Kopf richtig in den schlamm um an das Fleisch zu kommen. es war so spannend alles zu beobachten. Die Löwen waren alle so beschäftigt oder kaputt vom fressen, das wir am ende nurnoch 5m entfernt standen.



Löwenkids- sieht aus als würden sie über den Stamm tänzeln, oder? Es war wirklich beeindruckend!!

Alle komplett voller Matsch :D

Und das in der absoluten Wildnis! Traumhaft schön!

Nach den Löwinnen durften glaub die Kids an den Fraß- solange sind wir dann aber doch nicht mehr geblieben. Eine Stunde haben wir glaub ihren Frieden sowieso schon gestört.
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Ein Kumpel von denen lag glaub im Schlamm.

das seht ihr die Klobrillenpopos und im Hintergrund noch ein paar wunderschöne Giraffen.

So gemütlich! Selbst wenn Giraffen rennen wirkt es sanft und geschmeidig. Giraffen kommunizieren untereinander über Schall.

Das kleine Dörfchen hatte eine Salzraffinierie. In den Salzbecken saßen hunderte Flamingos.

Auf der Bootsafari haben wir dann noch diese ungemütlichen aber trotzdem beeindruckenden Kollegen angetroffen. Wir waren mit unserer Bootsschnauze direkt am Ufer wo nur ein paar Meter weiter dieser Gefährte sich Sonnte :-/


Die Nilpferde sehen zwar total entspannt, freundlich und niedlich aus- aber so wie ich hörte kann man auch ganz schnell zum Happy Hippo Snack werden wenn man deren Ruhe stört.

Aber schön sind sie, gell?!


Gemütlicher Sonnenuntergang auf dem Wamiriver.

Dorfeinwohner auf dem Weg zum Fischen

Unser Auto- Rob ist bei der US-Army und für alles gewappnet. Er hat sich ein neuen Truck angeschafft nachdem er bei seiner letzten Safari 4 Stunden lang im Schlamm feststeckte und kein Handynetz hatte.

Dorfeinwohner mit seiner Rinderherde

Dörfchen im Saadani