Mittwoch, 15. Januar 2014

Südafrika- Roadtrip Teil 1/5- Von Johannesburg nach Kapstadt

Ich bin also am 1. Weihnachtstag nach Johannesburg, zum "Ort des Goldes", geflogen. Von dort aus hat mich Eugéne abgeholt und wir sind zu seinem Cousin Charl und seiner Familie nach Bloemfontain in den Freistaat gefahren und haben dort die erste Nacht geschlafen. Charl arbeitet für die Cheetahs (ein bekanntes Rugbyteam in Südafrika). Am Abend kam dann noch Eugenes Freundin oder "Fast-Freundin" Liecha dazu (kann man noch nicht so genau sagen ;-). Jedenfalls haben wir alle zusammen gesessen, Biltong gegessen und Wein getrunken- es haben also an südafrikanischen Spezialitäten nur noch die Rusks gefehlt. Biltong ist getrocknetes und in Scheiben geschnittenes Fleisch und Rusks sind so eine Art Kaffeegebäck. An diesem Abend hab ich ein Gewitter erlebt, wie noch nie zuvor. Wahnsinn- es hat alle 5 Sekunden geblitzt, gedonnert und in Strömen geregnet :) Ich liebe Gewitter (allerdings nur wenn ich im Haus oder im Auto bin) :) Ich hab noch versucht einen Blitz zu fotografieren- nicht möglich mit meiner Kamera. Ein Blitz hat dann die ganze Stadt Stromlahm gelegt so dass wir im Kerzenlicht in Charls Haus saßen. Als wir am nächsten Morgen weg fuhren war die Stadt immer noch ohne Elektrizität. Liecha wollte eigentlich auch mit uns nach Kapstadt fahren aber ihrem Bruder ging es zu der Zeit nicht so gut und somit waren es nurnoch zwei.

Die N1 führt von Johannesburg durch die Karoo bis ganz runter nach Kapstadt



Herrliche Landschaft dort- weit und breit nur Wiesen und Tiere



Von Bloemfontein sind wir dann zum größten Staudamm Südafrikas gefahren.


Aloe Vera Pflanzen können überall wachsen :)



Gariep Damm






Der Damm wird zur Stromerzeugung und zur Verhinderung von Überschwemmungen genutzt

weiter gings durch die Karoo. Die Karoo ist eine 500.000 km2 große Halbwüste. Viele Tage unserer Reise gingen durch dieses wunderschöne Fleckchen Südafrikas. Fleckchen ist gut- ein Drittel von Südafrika ist die Karoo :)

 Nichts als Berge, Wiesen,Tiere und einer einzigen endlosen Straße!



An einer Straße in einer sehr trockenen und steinigen Gegend habe ich mein Highlight dieser Reise erlebt. Ich fuhr gerade zwischen zwei großen Felsen und plötzlich schlich auf der Gegenfahrbahn eine riesige Schildkröte über die Straße!! Die hübsche Dame hatte einen Durchmesser eines Autoreifens- ich gehe einfach mal davon aus das es ein weibchen war- da es ja auch DIE Schildkröte ist :D Ich konnte leider nicht anhalten um diese Schönheit genauer zu betrachten weil es eine kurvige Straße war und es keinen Seitenstreifen oder ähnliches gab. Es war also zu gefährlich wegen den anderen Autos :( Ich hatte gehofft nocheinmal so ein großes Glück zu haben um ein Foto machen zu können aber leider nein.



Wenn im "NICHTS" ein Unfall passiert, dann sei froh wenn ein anderes Auto in naher Zukunft anhält und dir zur Hilfe eilt. Ein Krankehaus ist jedoch ein paar Stunden weit entfernt. Ich habe bestimmt 200 geplatzte Autoreifen in der Karoo gesehen. Bei einem Unfall haben wir den Rettungsdienst von unterwegs gerufen- es hat erstmal eine Minute geklingelt bevor überhaupt jemand abgenommen hat. Dann hat dieser jemand uns nach unserem Bericht weiter an die Ambulanz leiten wollen... KLINGEL KLINGEL KLINGEL. Dann sagt uns der gleiche Typ doch ernsthaft, dass die Ambulanz gerade nicht abnimmt :O nach zwei weiteren Versuchen und hatten wir dann jemanden von der Ambulanz an der Strippe. Diese Frau hat 5 mal nachgefragt wo dieser Unfall war. Nach ein paar Minuten haben wir dann das Signal verloren weil man in der Karoo Glück hat wenn man überhaupt mal ein Signal hat. --TIA- This is Africa--

Wasserpumpe in der Karoo

Graaf Reinet


In der Halbwüste ist kaum mit Regen zu rechnen. Wir sind jedoch durch 5-10 Gewitter und einen Hagelsturm gefahren wobei ein Blitz ein paar Hundert Meter neben uns eingeschlagen ist. Wahnsinnig schön aber auch echt gefährlich für jemanden, der nicht in einem Auto sitzt. Ach ja- manchmal sieht man nach drei Stunden Fahrt durch die Wüste plötzlich ein oder zwei Menschen laufen. Ich habe mich oft gefragt: Wo kommen die her? Wo wollen die hin? Wie lange sind die schon unterwegs?- Keine Ahung!

unser nächster Stop war Graaf- Reinet eine kleine und unglaublich niedliche Stadt in der Karoo und in der Nähe vom "Valley of desolation" (Tal der Trostlosigkeit)

Grotekerk in Graaf- Reinet

In diesem kleinen Lädchen gab es Hausgemachte Marmeladen, Chutneys und vieles anderes. Hier habe ich seit ich in Tansania bin mal wieder ein richtiges knuspriges Bauerbrot zu essen bekommen :) Ein Hochgenuss, sag ich euch! Ich vermisse unsere leckeren deutschen Brote!!


Uniondale
Unsere zweite Unterkunft war ein kleines niedliches Häuschen wo jeder sein eigenes Schlafzimmer hatte. Und nur wegen mir wurde natürlich die deutsche Flagge gehisst!     Nicht ;-)
Die beiden haben das Haus bewacht und alles vollgesabbert :D

Die Karoo ist bekannt für ihre Lämmer und in Uniondale haben wir dann für unsere nächsten Brai's (Grillabende) Lammfleisch eingekauft

Wunderschöne gegend zum joggen



Transportmittel gibt es in verschiedenen Varianten



George und Mossel Bay
das war auf irgendeinem Pass durch die Berge nach George glaub ich

Das war weiter südlich an der Küste in Mossel Bay- eins der Surferparadiese

Stanford Valley
Zweite Unterkunft war auf einer Farm in Stanfort Valley
Da es keine großen Städte gibt kann man in der Karoo wunderschöne Sternenhimmel sehen





Hermanus
Am nächsten Morgen ging unsere Reise weiter nach Hermanus wo wir Eugenes Großeltern besucht haben. 89 und 92 Jahre alt und noch total fit im Kopf- dafür leider nicht mehr körperlich. Die haben sich so gefreut ein deutsches Mädchen zu besuch zu haben. Ich muss Ihnen unbedingt eine Postkarte schicken, da sie schon viel gereist sind und in ihrer ganzen Wohnung Sammlerstücke von verschiedenen Orten der Welt hängen. 




Gigantische Wellen da unten!


Hier hab ich mein ersten Chickenpie gegessen :) 

Hinter mir Souvenir-Löffel aus aller Welt.

Ein Dassi- hab ich vorher noch nie gehört oder gesehen. Dassies sind die nächsten noch lebenden Artverwandten des ....jetzt kommts...Elefanten :D Kaum zu glauben, he?! Trotz des riesigen Größenunterschiedes haben Untersuchungen bewiesen, dass die kleinen faulen Wesen die nächsten noch lebenden Artenverwandten des afrikanischen Elefanten sind :) Genaueres könnt ihr ja googlen...

In dieser Bucht in hermanus findet einmal im Jahr ein Walfestival statt. Die Wale bringen hier gerne ihre jungen zur Welt. Ich habe leider keinen Wal zu Gesicht bekommen.


So, morgen gibts den zweiten Teil :)











2 Kommentare:

  1. Hurra - fünf Teile?! Da freue ich mich jetzt schon.
    Die Fotos zeigen eine wunderschöne Landschaft. Es freut mich sehr, dass du dir das alles angucken kannst. Und uns noch dazu so schön daran teilhaben lässt - vielen Dank!

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  2. Liebes Cousinchen...
    das hört sich ja schon nach einem tollen ersten Teil deiner Reise an... Und die Fotos sind tatsächlich wunderschön! Ich beneide dich - habe die ersten Berichte von Sören und Miri aus Neuseeland gehört... (Christian, Adda und Mira geht es gut da unten...) und auch dort muss ich mal hin - Südafrika hört sich auch so an, als sei es eine Reise wert...

    Ganz liebe Grüße - ich freue mich auf Teil 2 von 5 :D

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